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Regattakanutin Franziska Widmer schafft es im Weltcup erstmals in ihrer Karriere aufs Podest. Mit einer herausragenden Leistung sichert sich Franziska über 1'000m die Bronzemedaille am Weltcuprennen in Poznan.

27. Mai 2024

Als Franziska Widmer die Ziellinie überquert und zur Konkurrenz herüberschaut, ist da diese riesige Erleichterung: Es hat gereicht. Gereicht für den ersten Podestplatz in einem Weltcup ihrer Karriere. Gereicht, um die vor ihr liegenden Konkurrentinnen noch zu überholen.

Bei Rennhälfte liegt die 27-Jährige vom Kanuclub Rapperswil‑Jona (KCRJ) noch auf dem fünften Zwischenrang. Danach macht sie Meter um Meter gut, überholt die vor ihr liegende Holländerin. Nur der Kampf um den Podestplatz bleibt spannend bis zum Ende.

«200 Meter vor dem Ziel sagte ich mir: ‹Jetzt musst du nochmals irgendwie versuchen, die Schlagzahl zu erhöhen, sonst geht es nicht auf›», erinnert sich Widmer. Tatsächlich schiebt sie ihre Bootsspitze noch an der Britin vorbei und kommt sogar noch nahe ans Führungsduo aus Schweden. Der dritte Rang ist Tatsache. Kurze Zeit später erhält sie die Bronzemedaille beim Weltcup im polnischen Posen umgehängt.

Wie Widmer sagt, ist dieser Podestplatz vom letzten Samstag der bisher grösste Erfolg ihrer Karriere. Erst vor zwei Wochen ist die seit Jahren schnellste Schweizer Kajakfahrerin erstmals in einem Weltcup in ein A-Finale der besten neun vorgestossen und klassierte sich als Siebte.

Nach dem Erfolg über 1000 Meter läuft es Widmer über die olympischen 500 Meter am Weltcup in Posen nicht wunschgemäss. Sie scheidet im Halbfinale aus. «Diese Saison komme ich noch nicht so recht auf Touren. Mir fehlt bislang etwas die Kraft für die hohen Schlagzahlen.»

Das Abschneiden über 1000 Meter dürfte sie darüber hinwegtrösten. Denn der dritte Rang ist aussergewöhnlich: nicht bloss für Widmer selbst, sondern auch für den Schweizerischen Kanuverband. Der letzte Podestplatz in der Regattadisziplin in einem Weltcup liegt ein Vierteljahrhundert zurück.

Neben Widmer stand mit KCRJ-Clubkollege Tim Müller in Polen im Einsatz – erstmals an einem Weltcup. Im Massenstartrennen über 5000 Meter klassierte sich der Marathonspezialist als Zwölfter bei 15 Startenden.

Resultate mit Schweizer Beteiligung:

Damen
K1 1000 Meter

  1. Melina Andersson (SWE) 4:02.94

  2. Julia Lagerstam (SWE) +1,47

  3. Franziska Widmer (SUI) +2,95


K1 500 Meter (olympisch)

  1. Aimee Fisher (NZL) 1:54.04

  2. Lisa Carrington (NZL) +0,05

  3. Anna Pulawska (POL) +3,12

Ferner im Halbfinale ausgeschieden: Franziska Widmer

Herren
K1 5000 Meter

  1. Fernando Pimenta (POR) 20:58.14

  2. Joakim Lindberg (SWE) +41,28

  3. Jeremy Candy (FRA) +42,74

Text: Fabio Wyss
Bilder: Seline Haudenschild und Raphael Muff

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