Kanu-Marathon Vierwaldstättersee 2024
Auf den Bergen lag Schnee, und unten am See paddelten sie um die Wette. «Meine Finger fallen fast ab», sagte eine junge Stand-Up-Paddlerin kurz nach der Zielfahrt. Klamme Finger hatten sie alle. Ganz gleich, ob sie letzten Samstag 21 Kilometer oder die volle Marathondistanz über 42 Kilometer hinter sich brachten.
Etwas über 100 hartgesottene Kanutinnen und Stand-up-Paddler standen an der Startlinie beim Buochser Hafen – sie reisten aus Belgien, Italien und Deutschland an für den bekanntesten Schweizer Kanu-Marathon. Das Organisationskomitee hoffte auf mehr Teilnehmende, Petrus machte ihnen ein Strich durch die Rechnung. OK-Chef Reto Wyss ist trotzdem zufrieden, da die 9. Ausgabe des Kanu-Marathons ohne Zwischenfälle verlief.
Wegen der kalten Temperaturen und angesagten Windböen machte allerdings eine
Streckenanpassung nötig: Auf die Schlaufe nach Brunnen wurde verzichtet. So brachten die Marathonteilnehmenden die 42 Kilometer auf einem Rundkurs zwischen Beckenried und der Nas am Bürgenstock hinter sich.
Doch auch das eher geschützte Buochser Seebecken hatte seine Tücken: «Als sich in Beckenried begannen Wellen aufzutürmen, dachte ich schon, das Rennen müsste abgebrochen werden», sagte Tim Müller im Ziel. So weit kam es nicht. Und Vorjahressieger Müller aus Rapperswil-Jona kreuzte erneut als erster die Ziellinie.
Wie ihm gelang auch der Ennetbürger Lokalmatadorin Mona Clavadetscher bei den Damen ein Start-Ziel-Sieg. Die U23-Vizeweltmeisterin im Wildwasser nutzte den Marathon als Herausforderung für ihr Ausdauertraining. Und steigerte sich nach dem dritten Platz im Vorjahr. Im Gegensatz zum letzten Jahr sei sie beschwerdefrei geblieben und habe – trotz garstigen Wetters – die 42 Kilometer geniessen können.
