Leitfaden zur Erarbeitung eines Sicherheitskonzepts in einem Kanuclub

a. Hintergrund

Swiss Canoe geht davon aus, dass Sport und Bewegung wesentlich zu einer guten Lebensqualität bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen beitragen. Als Ziele verfolgen wir deshalb die Förderung des Freizeit- und Wettkampfsports. Als Dachverband der Schweizer Kanuvereine ist uns dabei Sicherheit und Unfallprävention im Kanusport ein zentrales Anliegen. Mit diesem Dokument wollen wir den Mitgliedsvereinen einen Leitfaden an die Hand geben, der es den Verantwortlichen erlaubt ein individuelles Sicherheitskonzept für den eigenen Verein zu erstellen. Ein einziges «Standard-Konzept» für alle Vereine gibt alleine schon deshalb nicht, da alle Vereine in unterschiedlichen Gewässern und Felder des Kanusports aktiv sind und somit unterschiedlichen Grundvoraussetzungen / Anforderungen unterliegen. Swiss Canoe regt mit diesem Leitfaden ausdrücklich die Mitgliedsvereine zur eigenen Auseinandersetzung mit der Thematik an.
 

b. Risiko und Sicherheit

Kanusport ist Natursport. Die dynamischen Verhältnisse von Wasserstand oder Wetterlage können sich in kürzester Zeit verändern und das eigene Können plötzlich an seine Grenzen bringen. Für ein sicheres und bleibendes Erlebnis braucht es daher neben Wissen und Technik auch Training und Erfahrung, um Risiken und Gefahren systematisch erkennen und eingrenzen zu können.

Vor allem im Bergsport wurde der Begriff «Restrisiko» geprägt; also jenes Risiko das sozusagen übrig bleibt, wenn alle Vorbereitungen so gut waren, dass das Risiko möglichst klein oder sogar fast ausgeschlossen wird. Der Begriff «Restrisiko» lässt also vermuten, dass man selbst, je besser man ist, grösstmöglichen Einfluss auf das Risiko einer Aktion hat.

Dieses Denken ist heutzutage mehrheitlich abgelöst durch den Begriff «Grundrisiko». Damit ist gemeint, dass bei jeder Aktion immer ein grundsätzliches Risiko besteht, dass auch bei aller Sorgfalt nicht ausgeschlossen werden kann. Die Gefahr des Ertrinkens beim Kanusport lässt sich z.B. auch durch alle noch so sorgfältigen Massnahmen nicht auf null setzen. Auch dann nicht, wenn alle Kanuten schwimmen könnten und eine geeignete Schwimmweste tragen würden. Erheblich grösser wird die Gefahr des Ertrinkens jedoch ohne das Tragen einer Schwimmweste oder für Nichtschwimmer.

Das Verständnis von Risikomanagement ist nicht mehr das ausschliessen eines Risikos, sondern das Lernen des Umgangs damit.

Aus der Unfallforschung weiss man heute, dass:

  • Die meisten Unfälle auf dem Wasser bei der Vorbereitung/Planung beginnen

  • Tatsächliche Risiken (z.B. Strömung, kaltes Wasser, Hindernisse) aufgrund von Zielfixierung und selektiver Wahrnehmung oft unterschätzt werden

  • Persönliche Fähigkeiten und Fertigkeiten wie Paddeltechnik, Fitness, Sicherheitskompetenzen oft überschätzt werden

  • Die meisten Ertrinkungsopfer keine Rettungs- oder Schwimmweste getragen haben und/oder alleine unterwegs waren
     

Ein Sicherheitsplus dagegen ergibt sich aus:

  • Vorbereitung und Risikobeurteilung

  • Fahrkönnen und Kondition

  • Ausbildung und Anwendung; also Erfahrung in Wasser- und Sicherheitskompetenzen

  • Der Tour entsprechender Ausrüstung

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